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Donnerstag, 26. September 2013

Gentechnisch veränderter Raps außer Kontrolle! Norwegen verbietet Gentechnik-Raps!

http://netzfrauen.org/2013/09/26/gentechnisch-veraenderter-raps-ausser-kontrolle-norwegen-verbietet-gentechnik-raps/

Gentechnisch veränderter Raps außer Kontrolle! Norwegen verbietet Gentechnik-Raps!

RapsDie norwegische Regierung hat den Import des gentechnisch veränderten Monsanto Raps GT 73 verboten. Begründet wird die Entscheidung mit der Verunreinigungsgefahr für einheimische Wild-Rapsarten.
In der EU darf GT 73-Raps seit 2005 importiert und verarbeitet werden, obwohl  unabhängige Experten die Risikoprüfung durch die Lebensmittelbehörde EFSA als nicht ausreichend kritisieren. 
Der Raps des US-Agrochemiekonzerns Monsanto ist gegen das Spritzmittel Glyphosat resistent.
Trotz allen Studien, beabsichtigt die Bundesregierung nicht, ein Importverbot für GV-Raps einzuführen.Dieses gab 2012 bekannt.
Nun bestätigt sich die Begründung der Norwegischen Regierung:
Die Organisation Testbiotech hat letzte Woche eine globale Übersicht über Fälle von unkontrollierter Ausbreitung von gentechnisch verändertem Raps veröffentlicht. Betroffen sind  Kanada, die USA, Japan, Australien und auch Europa.
Transgene Escape: Gentechnisch veränderter Raps außer Kontrolle - eine globale Übersicht
30 Jahre nachdem die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden und im Laufe von fast zwanzig Jahren kommerziellen Gentechnik-Anbaus, sind Transgene bereits in verschiedenen Regionen der Welt vom Acker entkommen .Dies trifft insbesondere auf gentechnisch veränderten Raps zu.
Testbiotech kritisiert, dass die Folgen einer räumlich und zeitlich nicht begrenzten Ausbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht abschätzbar seien, nachdem für evolutionäre Zeiträume keine ausreichend verlässliche Vorhersagen getroffen werden können. Auch könnten veränderte Umweltbedingungen wie der Klimawandel zu unerwarteten Wechselwirkungen zwischen den Pflanzen und der biologischen Vielfalt führen.
In der EU gab es bisher keinen kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Raps. Trotzdem treten auch hier immer wieder Verunreinigungen mit transgenem Raps der Firma Bayer auf, obwohl dieser bereits 2007 seine Marktzulassung verloren hat.
Aus der Studie die Fallstudie: Europäische Union
In Deutschland wurden (ebenso wie in zahlreichen anderen europäischen Ländern) insbesondere in den 1990er Jahren Freilandversuche mit gentechnisch verändertem Raps durchgeführt. Die oft mehrjährigen, auf mehrere Standorte verteilten, teils 6 großflächigen Versuche fanden in Deutschland unter Bedingungen statt, die eine Verbreitung über die Freisetzungsflächen hinaus sehr wahrscheinlich machen.
.Laut Angaben der EU-Kommission tauchen immer wieder Kontaminationen mit gentechnisch veränderten Rapspflanzen der Firma Bayer in der Ernte auf : 2007 lief in der EU die Marktzulassung für die gentechnisch veränderten Rapsvarianten Ms1xRf1, Ms1xRf2 und Topas aus. Diese Pflanzen waren 1996 zur Saatgutproduktion zugelassen worden, aber nie großflächig angebaut worden. Für deren Entfernung aus der Umwelt musste die EU-Kommission trotzdem spezielle Regelungen erlassen: Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden Ernte Kontaminationen mit den transgenen Rapspflanzen von bis zu 0,9% zugelassen. Diese Bescheide mussten 2012 für weitere fünf Jahre verlängert werden, weil auch dann immer noch Kontaminationen mit den transgenen Pflanzen von Bayer festgestellt wurden. Das Beispiel der EU zeigt, dass auch im Falle einer eher geringfügigen unkontrollierten Verbreitung lange Zeiträume kalkuliert werden müssen, bis eine Belastung mit gentechnischen verändertem Raps minimiert werden kann. Ob in Ländern wie Kanada oder USA der gentechnisch veränderte Raps jemals aus der Umwelt zurück geholt werden kann, muss bezweifelt werden.
Die wenigsten Menschen bringen den Namen BAYER mit Gentechnik in Verbindung. Dabei ist BAYER einer der führenden Gentechnik-Konzerne der Welt und Partner von Monsanto! Bis zum Jahr 2015 will Bayer-CropScience seine Ausgaben für die Grüne Gentechnik verdoppeln auf insgesamt 400 Mio. €/Jahr.
Bayer entwickelt auch gleich ein Fungizid-Insektizid-Kombination zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen in Raps.
  1. 240 g/l Thiacloprid
  2. 125 g/l Fluopyram
  3. 125 g/l Prothioconazol
Thiacloprid ist ein Insektizid aus der Klasse der Neonicotinoide. Es wurde von einer japanischen Niederlassung für Bayer CropScience aus Imidacloprid weiterentwickelt. In Frankreich ist Thiamethoxam bereits im Jahr 2011 zur Verwendung auf Ölraps und Zuckerrüben verboten worden. Die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) untersuchte Saatbehandlungsprodukte von Syngenta, Bayer und BASF, die für sinkende Bienenzahlen verantwortlich gemacht würden. Wir haben darüber berichtet.
Gefahr für die Umwelt:
Eine Studie aus Großbritannien zeigte schon 2003, dass der Anbau von Gen-Raps die Bestände von Bienen und Schmetterlingen dezimieren könnte. Die größte Studie zu ökologischen Auswirkungen des Anbaus von transgenen Nutzpflanzen auf Ackerwildkräuter und Tierwelt wurde 2003 von der gentechnikfreundlichen britischen ”Royal Society” veröffentlicht.
Verglichen wurde zwischen einem konventionellen chemiegestützten Anbau und genmanipulierten herbizidresistenten Pflanzen mit dem Einsatz des dazugehörigen Herbizids.
Der Anbau von Gentech-Raps und -Zuckerrüben zeigte massive Auswirkungen auf die Vielfalt von Ackerkräutern, Vögel und Insekten. Durch den Einsatz der Gentech-Pflanzen mit den dazugehörigen Breitbandherbiziden nahm die Vielfalt der Kräuter auf dem Acker deutlich ab, die wiederum Futterpflanzen für Insekten, Schmetterlinge und Vögel sind. So werden z. B. 24% weniger Schmetterlinge an den Feldrändern gefunden, wenn herbizidresistenter Raps angebaut wird.
An den Raps-Feldrändern wurden 44%, bei Zuckerrüben 34% weniger Blütenpflanzen gezählt. Durch die Verarmung der Artenvielfalt wären auch Vögel und andere Tiere in ihrem Überleben gefährdet.
Verbreitung von Rapssamen: Samen von freigesetztem transgenem Raps kann über Vögel und Säugetiere (etwa Rotwild) in die nähere Umgebung der Standorte bis hin zu einer Entfernung von einigen Kilometern Entfernung verbreitet werden. Es ist seit Langem bekannt, dass Rapspflanzen generell an Bahnanlagen und in Hafengebieten in Folge von Körnerverlusten beim Transport und bei der Entladung wachsen.Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht die jeweiligen Monitoringberichte auf der Internetseite des BVL .
Schon seit einigen Jahren stellen die Wissenschaftler im Gentechnik-Labor des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg immer wieder Spuren von nicht zugelassenem gentechnisch verändertem Raps in Senfproben fest. Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu gentechnisch veränderten Pollen in Honig im Jahr 2011 ist klar, dass so verunreinigter Speise-Senf nicht verkauft werden darf. 
Der Nachweis gentechnischer Veränderungen am Beispiel von Honig
http://www.landwirtschaft-bw.info/
http://www.landwirtschaft-bw.info/
Die Gefahr einer Verunreinigung mit nicht zugelassenen Gen-Pollen bei kanadischen Raps- und Kleehonigen besonders groß. In Kanada sind deutlich mehr Gen-Raps-Sorten zugelassen als in der EU. Der Honig-Verband schätzt, dass knapp fünf Prozent aller Honige wegen nicht zugelassener Gen-Pollen nach dem EuGH-Urteil nicht mehr verkehrsfähig sind, den kanadischen Honig eingeschlossen.
ÖKO-TEST Januar 2012-  Im Test: 20 Blütenhonige, die in einem spezialisierten Labor auf Gen-Tech-Pollen untersuchen wurden. In 14 Proben fand das Labor Gen-Pollen. Dies zeigt wieder einmal, dass ein Nebeneinander von Gen-Technik und Nicht-Gen-Technik gar nicht möglich ist.
Pestizidresistenter Soja: Alle Gen-Honige im Test sind mit Pollen der Pflanze Roundup Ready Soja verunreinigt. Dabei handelt es sich um eine gentechnisch veränderte Sojabohne, die vor allem in Argentinien und Brasilien großflächig angebaut wird.
Wie schon beschrieben: Es gibt mehrere Gründe für die unkontrollierte Ausbreitung: Neben dem kommerziellen Anbau (wie in Kanada und den USA) und der experimentellen Freisetzung (wie in Deutschland) spielt auch der Import und Transport (z.B. nach Europa) eine große Rolle. Entlang von knapp 80 Bahnlinien in der Schweiz wurden 2.400 Proben von verwilderten Rapspflanzen genommen. Bei 50 der Rapspflanzen wurde ein Enzym nachgewiesen, das charakteristisch für Roundup Ready-Pflanzen ist und diese gentechnisch veränderten Pflanzen tolerant gegenüber Herbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat machen. Die hohe Zahl der Funde bei den Proben aus den Jahren 2011 und 2012 ist bemerkenswert, da spätestens seit dem Jahr 2008 kein gentechnisch veränderter Raps (z.B. als Futtermittel) mehr in die Schweiz eingeführt wurde.
Testbiotech e.V. fördert unabhängige Forschung, untersucht ethische, soziale und wirtschaftliche Fragen und prüft Risiken für Mensch und Umwelt. Im März 2013 haben sie mit  weiteren  Nichtregierungsorganisationen vor dem Gerichtshof der Europäischen Union gegen die EU-Zulassung der gentechnisch veränderten Soja „Intacta“ von Monsanto geklagt (T-177/13-5). Die Gründe: Die EFSA hat nach Ansicht der Kläger die Risiken nicht ausreichend geprüft. Monsanto, die EFSA und die britische Regierung eilen der EU-Kommission jetzt zu Hilfe. Sie wollen dem Gerichtsverfahren beitreten, um die Gentechnik-Soja zu verteidigen.
Ähnlich wie der umstrittene Mais „SmartStax“ produziert die Gentechnik-Soja ein Insektengift und ist zusätzlich unempfindlich gegenüber dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (enthalten u.a. in „Roundup“). Die Gentechnik-Soja wurde 2012 für die Verwendung in Futter- und Lebensmitteln in der EU zugelassen. Die Klage wurde vom europäischen Netzwerk unabhängiger kritischer WissenschaftlerInnen ENSSER (European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility), dem Verein Sambucus und Testbiotech eingereicht. Die Manfred-Hermsen-Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die Gesellschaft für ökologische Forschung und die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unterstützen die Klage.
Testbiotech e. V. wurde 2008 von einer Gruppe kritischer Experten gegründet, um unabhängige Forschung und die gesellschaftliche Debatte über die Auswirkungen der Biotechnologie zu fördern. Sie können die NGOs bei deren Klage hier unterstützen.
Gentechnik Soja vor EU-Gericht: David gegen Goliath!  Wir wünschen Testbiotech e.V. und alle Mitstreiter viel Glück.
Gen-Technik ist  allgegenwärtig –  die Gefahr einer Verunreinigung mit nicht zugelassenen Gen-Pollen ist groß.
Norwegen verbietet Gentechnik-Raps – super Entscheidung.
Netzfrau Doro Schreier

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