15 Kaugummis untersucht: Bedenkliche Zusatzstoffe in 14 Produkten
13. September 2013, 18:00
Greenpeace überprüfte die chemische Zusammensetzung und konfrontierte Hersteller
So wird als Süßstoff in den meisten Fällen Aspartam verwendet, das unter anderem auch zum Süßen von Lightgetränken verwendet wird. Es steigert den Appetit und kann dazu führen, dass Menschen zunehmen. Deshalb wird es auch in der Schweinemast eingesetzt. Bei empfindlichen Personen kann es zudem das Nervensystem schädigen und Schwindel erzeugen.
Zusatzstoff für Babys und Kleinkinder verboten
Sehr problematisch ist laut Claudia Sprinz, Greenpeace-Konsumentensprecherin, vor allem der Zusatzstoff Butylhydroxyanisol (BHA). Er wird als Antioxidationsmittel eingesetzt, um zu verhindern, dass Lebensmittel ranzig werden. Der Stoff ist vermutlich krebserregend, kann in hoher Konzentration die Atemwege reizen und die Europäische Union stuft ihn als gesundheitsschädlich bei Verschlucken ein. Zudem ist er aufgrund seiner befürchteten hormonellen Wirkung in Baby- und Kleinkindernahrung verboten.Sprinz kritisiert, dass Kaugummis, die ohnehin lichtgeschützt in Folie verpackt sind, zusätzliche Antioxidationsmittel benötigen. Außerdem zeigt die Untersuchung, dass andere Kaugummihersteller, die zudem im unteren Preissegment angesiedelt sind, auf diesen Stoff verzichten.
Unternehmen konfrontiert
Besonders überrascht war Sprinz vom Testergebnis eines Zahnpflegekaugummis, der in Apotheken angeboten wird. Er landete nur auf dem neunten Platz, da er den Süßstoff Aspertam beinhaltet, obwohl auf der Verpackungsvorderseite der alternative und nicht schädliche Stoff Xylit vermerkt ist. "Von einem Produkt, das in Apotheken verkauft wird, hätte ich mir höhere Qualität erwartet", sagt Sprinz.Die Hersteller der Kaugummis wurden von Greenpeace mit dem Testergebnis konfrontiert. Das Unternehmen Wrigleys, dessen Produkte die letzten Plätze belegen, antwortete nur knapp. Der Zusatzstoff BHA sei in der Europäischen Union in einer gewissen Konzentration erlaubt und man handle innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
"Keine Angst vor Kaugummis"
Von großen Unternehmen würde sich die Umweltschutzorganisation allerdings wünschen, dass sie nach dem Vorsorgeprinzip handeln. Will heißen, dass sie bei Zweifeln an der Gesundheitsverträglichkeit eines Produktes nicht auf die gesetzliche Änderung warten, sondern sofort auf einen unbedenklichen Stoff umsteigen."Man muss allerdings keine Angst haben, wenn man Kaugummi kaut", sagt Sprinz. Es komme vor allem darauf an, wie oft Kaugummi gekaut wird und welche Produkte gewählt werden. (Bianca Blei, derStandard.at, 13.9.2013)
Kaugummi-Testergebnisse
Platzierung | Marke | Produkt | Ökologisch |
1 | Chicza | Bio Maya Regenwald Kaugummi Spearmint | Gut |
2 | Styrum's | Zahnpflege Kaugummi zuckerfrei | Kritisch |
3 | JETgum | Flavour Euka Menthol Strong | Kritisch |
4 | Fresh&Free | Kaugummi Xylit Pro - Spearmint (Gumlink) | Kritisch |
5 | JETgum | Zahnpflegekaugummi Strong Mint | Kritisch |
6 | KerryGum | Premium-Kaugummi Flüssiger Mint Kern | Kritisch |
7 | Roelli | Alprausch Peppermint, Sugarfree | Ungenügend |
8 | Vademecum | Kaugummi Pfefferminz | Ungenügend |
9 | Ralf Baders Gesundheit | Mundhygiene Kaugummi mit Grüntee und Teebaumöl | Ungenügend |
10 | Wrigley's | Airwaves Green Mint | Ungenügend |
11 | Wrigley's Orbit | Spearmint Sugarfree | Ungenügend |
12 | Wrigley | 5 Electro ... Spearmint Sugarfree Chewing Gum | Ungenügend |
13 | Wrigley's | Doublemint Chewing Gum | Ungenügend |
14 | Wrigley`s Orbit | Peppermint | Ungenügend |
15 | Wrigley's Orbit | Professional white Spearmint | Ungenügend |
Gemeinsam mit elf Partnerorganisationen überprüft Greenpeace Konsumprodukte auf soziale und ökologische Kriterien und ob Tierschutz bei der Herstellung berücksichtigt wurde. Die Ergebnisse lassen sich in einer Online-Datenbank abrufen.
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