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Dienstag, 12. November 2013

Deutschland flirtet mit der Diktatur: Polizei-Staat soll Gesinnung überwachen

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/11/polizei-staat-soll-gesinnung-ueberwachen-deutschland-flirtet-mit-der-diktatur/

Deutschland flirtet mit der Diktatur: Polizei-Staat soll Gesinnung überwachen

Ein neuer Entwurf der CDU-CSU zeigt: Die Bundesregierung will die Umwandlung des Rechts-Systems vorantreiben. Als Grundlage einer umfassenden Überwachung der Bürger soll eine Verdachts-Gesellschaft stehen. Die Türen werden geöffnet für eine Gesinnungs-Justiz, in der das Recht auf freie Rede begraben wird. Deutschland flirtet mit der Diktatur.
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Es war einmal in Deutschland: Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) sitzt in dem Kinofilm "Das Leben der Anderen" auf dem Dachboden eines Hauses und belauscht die Vorgänge in der Wohnung die er beschattet. (Foto: dpa)
Es war einmal in Deutschland: Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) sitzt in dem Kinofilm “Das Leben der Anderen” auf dem Dachboden eines Hauses und belauscht die Vorgänge in der Wohnung die er beschattet. (Foto: dpa)
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat zu den Koalitionsverhandlungen ein Papier vorgelegt, in dem weitreichende Beschneidungen der Bürgerrechtevorgesehen sind. Wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung kann davon ausgegangen werden, dass Friedrich dieses Papier nicht im stillen Kämmerlein verfasst hat, sondern dass wesentliche Grundzüge mit Bundeskanzlerin Angela Merkel abgestimmt wurden (das Papier hier im Wortlaut).
Denn dieses Papier stellt eine ganz deutliche Verschiebung des deutschen Rechts-Systems von einem Tatbestands-bezogenen Strafrecht zu einem auf Prävention abstellenden Gesinnungs-Strafrecht dar.
Bisher galt in Deutschland wie in allen anderen rechtsstaatlichen Demokratien der Grundsatz: Ein Täter wird für eine Tat bestraft, die er begangen hat.
Das neue, vom Anti-Terror-Kampf getriebene Rechts-System will etwas anderes: Die Gesellschaft bestraft nicht den Täter, sondern denjenigen, von dem sie befürchtet, dass er eine Tat verüben könnte.
In der Schweiz hat neulich ein Fall für Aufsehen gesorgt, bei dem ein Jugendlicherdrei Wochen lang im Gefängnis sass, weil er auf Facebook eine Frust-Ankündigung losgelassen hatte, die sein Lehrer als mögliche Ankündigung eines Amok-Laufsinterpretiert hatte. Der Jugendliche wurde verurteilt, weil der der Gesellschaft einen Schrecken eingejagt hatte. Schweizer Juristen halten diese Entwicklung für sehr problematisch.
Die Autorin dieser sehr lesenswerten Geschichte im Magazin des Tagesanzeigersfasst das Kernproblem zusammen:
„Ich bin mit dem Strafrechtsprofessor, den ich in meinem Text zitiere, einig: Wir leben in einem Zeitalter des Präventionismus. Wir versuchen sämtliche Gefahren auszuschalten, bevor etwas passiert. Egal, ob dies die Freiheitsrechte des Einzelnen einschränkt. Das ist auch darum gefährlich, weil uns dadurch eine Sicherheit suggeriert wird, die es in Wahrheit schlicht nicht gibt. Klar, dass dadurch auch die betroffenen Beamten unter immer grösseren Druck geraten: Niemand will für etwas verantwortlich sein, das man vielleicht hätte verhindern können. In diesem Sinne neigt man vielleicht schon zur Hysterie.“
Das neue Überwachungs-Papier der Union sieht zunächst eine umfassende Überwachung aller Bürger im Internet vor. Die meisten Eingriffe in die Privatsphäre entsprechen jenen, wie sie die US-Geheimdienste seit Jahren praktizieren. In einigen Punkten – etwa der Überwachung der Internet-Knotenpunkte – sind die deutschen Vorschläge sogar noch weiter reichend als die Praxis der Amerikaner.
Viel wichtiger als die Überwachung ist jedoch die Neu-Ordnung rechtsstaatlicher Grundsätze. Und hier bietet das Papier Anhaltspunkte für genau jene tektonischen Verschiebungen, wie wir sie bei der Verdachts- und Polizei-Gesetzgebung in den USA und in Großbritannien beobachtet haben. So wird es bei den Briten ab 2014 eine neue Art der Internet-Filter geben, bei denen sich die Bürger quasi outen müssen, ob sie pornografische oder esoterische Websites freigeschaltet haben möchten: Dieser Ansatz ist in der Regel die Geburtsstunde einer vollumfänglichen, staatlichen Zensur (mehr zu dieser Geisterhand hier).
Diese Tendenz ist der Geist, den Merkels Überwachung-Papier atmet. Es machtschwammige Begriffe zu Normen, innerhalb derer dann der Willkür keine Grenzen mehr gesetzt sind.
So soll die Überwachung gegen Terroristen, Rechtsextremisten und Antisemiten verstärkt werden:
„Extremismusprävention und die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit werden als dauerhafte innenpolitische Kernaufgabe definiert und umgesetzt.“
Alle drei Begriffe sind nicht rechtsfest, sondern unterliegen letzten Endespolitischen Wertungen.
Fremdenfeindlichkeit ist eine böse Sache, gegen die die Zivilgesellschaft mit Null Toleranz vorgehen muss. Doch das Strafrecht kann erst greifen, wenn es zu Straftaten kommt, die fremdenfeindlich motiviert sind.
Alles andere ist nicht messbar: Sonst könnte der Fall eintreten, dass Ostfriesen-Witze und Spott über österreichische Fußballer als Straftaten der Fremdenfeindlichkeit eine massive Welle der Überwachung rechtfertigen – und die Täter am Ende hinter Schloss und Riegel bringen.
Das Papier beschäftigt sich des weiteren mit der Frage, wie man gegen gewaltbereite Gruppen vorgehen könne.
Auch der Begriff des Gewaltbereitschaft ist juristisch äußerst problematisch. Denn er stellt nicht auf eine begangene Straftat ab, sondern auf ein mögliches zukünftiges Verhalten. Wo beginnt die Bereitschaft zur Gewalt, wo endet sie? Ist Gewalt-Bereitschaft schon identisch mit Gewalt? Ist Gewalttäter jemand, der auf einem Blog zornig schreibt: „Die ganze Berliner Politik ist zum Aus-der-Haut-Fahren?“
Wie in den USA wollen Merkel und Friedrich damit das Rechts-System von einem Straf-System zu einem Präventiv-System verändern. Dies bedeutet auch, dass die Rede- und Meinungsfreiheit drastisch eingeschränkt würde.
Der Friedrich-Entwurf möchte auch die Kompetenzen der Polizei erweitern: In dem Papier wird bedauert, dass Verdächtige heute nur der Ladung von Gerichten und Staatsanwälten Folge leisten müssen. Die CDU/CSU-Regierung will, dass künftig auch das Erscheinen vor polizeilichen Ermittlungsbehörden verpflichtend wird und daher auch erzwungen werden kann.
Das Papier:
Mit einer Erscheinenspflicht bei der Polizei könnten Ermittlungsverfahren effizienter geführt und die Aussagebereitschaft gefördert werden. Eine frühzeitige Vernehmung von wichtigen Zeugen kann für den Ermittlungserfolg entscheidend sein.
Auch die Definition einer kriminellen Gruppe soll erweitert werden. Das Papier dazu:
Art. 1 des Rahmenbeschlusses definiert die Begriffe der „kriminellen Vereinigung“ sowie des „organisierten Zusammenschlusses“. Danach ist die Unterordnung der einzelnen Mitglieder unter einen gemeinsamen Gruppenwillen für das Vorliegen einer „kriminellen Vereinigung“ nicht erforderlich.
Auch der Rahmenbeschluss der Europäischen Union zur Terrorismusbekämpfung sieht für die Bildung einer „terroristischen Vereinigung“ nicht vor, dass ein Gesamt oder Gruppenwille gebildet werden muss. Nach der Rechtsprechung des BGH ist allerdings bislang sowohl für die Bildung einer „kriminellen“ als auch der „terroristischen Vereinigung“ die Bildung eines Gemeinschaftswillens erforderlich und er hat eine europarechtskonforme Auslegung der §§ 129 und 129a StGB abgelehnt.
Der Entwurf der Union sieht vor, das Strafgesetz dahingehend zu ändern, dass die vom BGH abgelehnte, deutsche Regelung nun dahingehend geändert wird, dass das schwammige EU-Recht in Deutschland geltendes Recht werden kann.
Für die Regierung Merkel ist das Internet der ideale Anknüpfungspunkt, um den bösen Absichten der Bürger auf die Schliche zu kommen:
„Auf diese Weise entziehen sich Zielpersonen der klassischen anschlussbezogenen Telekommunikationsüberwachung (TKÜ). Weiterhin liegen zahlreiche der häufig genutzten Internet-Dienstleister, wie z. B. E-Mail- oder Speicherplatz-Anbieter, im Ausland und damit jenseits des deutschen Rechtsregimes. Der sicherheitsbehördliche Zugriff auf diese Kommunikation zum Zwecke der Aufklärung bzw. Beweiserhebung ist damit nur auf dem langwierigen Weg der Rechtshilfe möglich (sofern vorhanden) und von der Kooperationsbereitschaft der örtlichen Behörden und Dienstanbieter abhängig.
Es soll daher die Möglichkeit geschaffen werden, die bestehenden Befugnisse zur TKÜ sowie zur Erhebung von aktuell anfallenden Verkehrsdaten nach der StPO, den Polizeigesetzen sowie dem G10 auch durch Ausleitung an den Netzknoten ausüben zu können.“
Über diese Internet-Knoten wird ein Großteil des deutschen Internet-Verkehrs geleitet. Zwar darf der BND schon heute auf den größten Internetknoten in Frankfurt zugreifen. Doch bisher sind seine Zugriffsmöglichkeiten begrenzt. Nun soll die gesamte Kommunikation über die Internetknoten abgehört werden.
Friedrich fordert zudem die Einführung einer Mindestspeicherfrist für Verbindungsdaten. Er kritisiert ausdrücklich das Vorgehen vieler Unternehmen: „Aufgrund der aktuellen Abrechnungsmodelle (Flatrates) speichern Telekommunikationsanbieter allerdings Verkehrsdaten kaum noch oder nur mit äußerst kurzen Fristen.“
Der Zugriff auf die Daten sei unerlässlich für die Strafverfolgung und die Gefahrenabwehr, so das Merkel-Papier. Man müsse daher eine Regelung finden, die entsprechend der EU-Richtlinien Speicherfristen von sechs Monaten bis zwei Jahren ermöglicht. Zuletzt hatte das Bundesverfassungsgericht einen Vorstoß von Schwarz-Gelb zur Vorratsdatenspeicherung gekippt.
Genau hier wird deutlich, warum dieser Vorstoß der Bundesregierung so gefährlich ist: Angela Merkel und Sigmar Gabriel verfügen im Deutschen Bundestag über dieZweidrittel-Mehrheit. Mit dieser können sie die Verfassung ändern.
Deutschland hat als Polizei-Staat die bisher finstersten Kapitel der europäischen Geschichte geschrieben. Wir erinnern uns an den Film „Das Leben der Anderen“,mit Ulrich Mühe, der uns vor Augen geführt hat, wie behaglich und wie mörderisch eine Gesellschaft ist, in der die Spitzel die Realität schaffen oder verdrehen.
Die Amerikaner waren so begeistert von dem Film, dass sie ihn mit einem Oscar prämiert haben.
Sie dachten, das sei ein historischer Film.
Doch Hollywood hat sich geirrt.
Noch sind die alten Gespenster nicht in all ihrer Perfidie zurückgekehrt.
Doch sie steigen aus den Geschichtsbüchern.
Wir sehen die Konturen der Gespenster an den Wänden.
Ihre Schatten schlingen sich um die Netzknoten in Frankfurt, sie legen sich über die WLANs in den Wohnungen, sie werfen ihre Schatten über die Internet-Cafés in Berlin, Hamburg und München.
Ihre kalte, technokratische Sprache verrät sie, macht uns klar, dass sie kommen.
Es ist der Ungeist der Diktatur, der uns anweht.
Deutschland steht vor einer Regierungs-Periode, in der es im Bundestag keineausreichend große Opposition gibt.
Merkel und Gabriel haben die Lizenz zur absoluten Macht.
Wo absolute Macht herrscht, ist absoluter Missbrauch möglich.

Freitag, 1. November 2013

Neue Methode: Menschen werden über Chips in Medikamenten kontrolliert

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/31/menschen-koennen-ueber-chips-in-medikamenten-kontrolliert-werden/


Neue Methode: Menschen werden über Chips in Medikamenten kontrolliert

Forscher in den USA haben eine neue Methode der Patienten-Überwachung entwickelt: Mikrochips in Tabletten, die auf Verdauungssäfte reagieren, senden Informationen über das Smartphone an die Ärzte. Kritiker sprechen von Big Brother und warnen vor einer Ausweitung der Anwendung. Tatsächlich steckt in der Technik die bisher umfassendste Überwachungs-Möglichkeit der Menschheit.

Vorher - nachher: Der Mensch kann durch Chips in Pillen gesteuert werden. (Fotos: dpa)
Vorher – nachher: Der Mensch kann durch Chips in Pillen gesteuert werden. (Fotos: dpa)
Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat erstmals Mikrochips zur oralen Einnahme zugelassen, wie Nature berichtet.
Ein sandkorn-großer Sensor, der in Pillen eingelassen wird, reagiert auf Kontakt mit Verdauungssäften und schickt eine Nachricht an ein Smartphone, auf dem eine entsprechende App installiert ist. So können Ärzte kontrollieren, ob Patienten ihre Medizin ordnungsgemäß einnehmen. Vorerst ist der Einsatz nur für Placebos erlaubt, in Kürze soll aber auch das Okay für verschiedenste Medikamente kommen. Hergestellt werden die Chips vom US-Unternehmen Proteus Digital Health.
„Das halte ich für ein orwell’sches Szenario, das nicht stattfinden darf. Die Kooperation der Patienten bei Behandlungen ist zwar ein internationales Problem, die Erfolgsquote ist aber von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Ein Funktionierendes Verhältnis zwischen Arzt und Patient ist das beste Mittel für regelmäßige Medikamenteneinnahme. Werden Menschen beispielsweise auf die Alkoholverträglichkeit eines Medikaments aufmerksam gemacht, ist eine Einnahme am Wochenende wahrscheinlicher”, sagt Otto Pjeta vom Medikamentenreferat der Österreichischen Ärztekammer. Am Ende müsse aber jeder Patient das Recht haben, über seinen Körper zu bestimmen.
In den USA nehmen bis zu 50 Prozent der Patienten ihre Medikamente nicht regelmäßig ein. „In Europa sind die Zahlen vergleichbar. Viele Menschen nehmen verschriebene Medizin entweder gar nicht oder nicht regelmäßig“, sagt Tassilo Korab, Sprecher des Healthcare Compliance Packaging Council Europe, gegenüber pressetext. Der Chip in der Pille könnte solche Probleme beheben. Der winzige Sensor aus Silizium und Spuren von Kupfer und Magnesium reagiert auf Kontakt mit Magensäure und sendet ein Signal, das an den Arzt geht.
Bei Unregelmäßigkeiten können Mediziner einschreiten und die Dosis oder die Gabemethode anpassen. „Ähnliche Ansätze gibt es mit intelligenten Packungen, die Ärzte informieren, wenn eine Tablette entnommen wird. Diese Methoden sind allerdings aufwendig und teuer. Für Einzelfälle, in denen das Leben der Patienten von regelmäßiger Medikamenteneinnahme abhängt – etwa Organtransplantationen – halte ich Überwachung für sinnvoll“, so Korab. Die Chip-Pille sei eine bessere Variante, weil sie die Einnahme tatsächlich garantieren kann. „Auch in schweren Fällen bin ich gegen eine Überwachung, weil sie die Würde der Menschen verletzen würde“, so Pjeta.
„Menschen, deren Leben von einem Medikament anhängt, sind oft dankbar für die Kontrolle. Angst vor Big Brother ist hier deshalb nicht angebracht. Für eine flächendeckende Anwendung macht die Technologie ohnehin keinen Sinn“, so Korab. Bei weniger kritischen Fällen gibt es andere Mittel und Wege die Kooperation der Patienten zu gewährleisten.
„Die Wichtigkeit der Thematik muss Ärzten bereits im Studium beigebracht werden. Derzeit können viele Mediziner das Problem überhaupt nicht richtig einschätzen. Zusätzlich muss den Patienten die Einnahme eines Medikamentes so einfach wie möglich gemacht werden, durch entsprechende Gestaltung von Verpackungen und Beipacktexten. Angaben zu Nebenwirkungen, die dort aus Haftpflichtgründen stehen, haben dort eigentlich nichts zu suchen. Auch ein Kontrollinstrument für die Patienten selber kann helfen“, so Korab.
In den USA setzt die Medizin trotzdem lieber auf die Technik. Einige Experten sehen im verschluckbaren Chip den Anfang einer schönen, neuen Welt. Chips im Körper könnten künftig verschiedenste Daten liefern, mit Minilabors Analysen durchführen und sogar kontrolliert Medikamente verabreichen. „Die 2010er-Jahre werden als dieÄra der digitalen medizinischen Elektronik in die Geschichte eingehen. Es wird gerade an vielen Technologien gearbeitet, die die Medizin verändern werden“, sagt Eric Topol, Autor des Buches „The Creative Destruction of Medicine“.
Angesichts des massiven Missbrauchs von Privat-Daten, wie sie von Google, Facebook, dem BND und der NSA praktiziert werden, ist bei der neuen Technik Vorsicht angebracht.
Zu oft schon wurde der Menschheit versprochen, eine Innovation sei ausschließlich zum Nutzen der Bürger.
Geschäftemacher und Tyrannen finden sind immer.
Und sie werden verwenden, was sie in die Finger bekommen.
In einer schwachen Demokratie, wie wir sie derzeit haben, kann eine smarte Erfindung ganz rasch zur tödlichen Gefahr werden.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Briten kontrollieren Mailverkehr des EU-Parlaments

http://fm4.orf.at/stories/1726046/

4. 10. 2013 - 15:10

Briten kontrollieren Mailverkehr des EU-Parlaments

Der gesamte globale E-Mailverkehr des EU-Parlaments läuft im Klartext über dieselbe Batterie von Routern der British Telecom. Die kontrolliert auch den Domain Name Service (DNS) des Parlaments.
Die fünfte Anhörung zum NSA/GCHQ-Spionageskandal am Donnerstag brachte den EU-Parlamentariern keine neuen Erkenntnisse, im Gegenteil. Die Vorsitzende Sophie in't Veld (ALDE) gestand gegen Ende der Sitzung ihre Verwirrung darüber ein, was da jetzt eigentlich überwacht würde: Datenverkehr, Smartphones oder doch die Telefonanlage das Parlaments?
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Thema der Sitzung war der Angriff auf die Belgacom, in deren internem IT-Netz Schadsoftware der obersten Klasse gefunden wurde, wie sie nur von staatlichen Akteuren eingesetzt wird. Die Belgacom hatte volle drei Monate gebraucht, um ihre Systeme von dieser raffinierten Malware zu säubern.

Mittelsmänner, Parlamentarier

Aus den vom "Spiegel" vor 14 Tagen veröffentlichen Folien des britischen Geheimdienstes GCHQ geht eindeutig hervor, dass dieser Angriff letztlich dazu diente, den Roamingverkehr von ausländischen Smartphones im Netz der Belgacom gezielt abzugreifen.
Im Bericht über das fünfte parlamentarische Hearing vom Donnerstag ist das Thema dieses Artikels bereits angerissen. Alle vorangegangenen Hearings sind hier verlinkt
Auf diesem Weg konnten zum Beispiel Emails durch das GCHQ überwacht werden, die Sophie in't Veld von ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop über das Mobilfunknetz der Belgacom sandte. Diese von ausklügelter Schadsoftware unterstützte Form einer "Mittelsmannattacke" (Man-in-the-Middle, MiTM) ist aufwendig und stets gefährdet, entdeckt zu werden. Sie wird deshalb nur gegen entsprechend hochwertige Ziele eingesetzt, wie es EU-Parlamentarier nun einmal sind.

Mailverkehr des EU-Parlaments

Um den gesamten ein- und ausgehenden E-Mailverkehr der Parlamentarier zu überwachen, bedarf es hingegen überhaupt keiner Schadsoftware."Zumindest alle bei den Parlamentarieren eingehenden Emails werden der British Telecom de facto auf dem Silvertablett serviert", ist denn auch das erste, vorläufіge Fazit einer kleinen, für diesen Artikel beigezogenen Expertengruppe.
Eine erste, nur oberflächliche Analyse der parlamenmtarischen Email-Infrstruktur ergab das folgende, nicht eben beruhigende Bild.
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British Telecom, Tempora

Egal ob die Parlamentarier in ihren Büros zu Brüssel oder in Luxemburg sind, ihre eingehenden E-Mails nehmen stets dieselben Wege über eine ganze Reihe von Routern, die allesamt der British Telecom gehören. Auf der gesamten Strecke von der Internet-Exchange in Amsterdam ist es so an beliebigen Stellen möglich, den gesamten Mailverkehr des Parlaments über einen simplen "Splitter" auf eine zweite Glasfaserleitung zu kopieren.
Genau das ist die Kernaufgabe des gleich zu Beginn der Snowdenschen Enthüllungen aufgeflogenen GCHQ-Systems "Tempora", über das große Datenmengen von Glasfaserkabeln abezogen werden. Ob das nun in der Nähe von Landepunkten der Seekabel passiert, oder in einem der Rechenzentrum der BT, ist nebensächlich.

Wie einander die Routen gleichen

Wie jede Routenverfolgung zeigt, passiert zumindest der eingehende globale Mailverkehr von europarl.europa.eu immer ziemlich genau diese Batterie von Routern der British Telecom. Was unverschlüsselt ist, kann an jedem dieser Router einfach kopiert werden. Das gilt offenbar auch für den WWW-Verkehr des EU-Parlaments, dessen Infrastruktur exakt hinter dem letzten Router der British Telecom (IP-Adresse 166.149.133.130) beginnt.
Die IP-Adressen der parlamentarischen Router sind deshalb hier nicht abgebildet, weil die hier verwendete Art von Routenabfragen von IT-Infastrastruktur des EU-Parlaments geblockt wird. Das ist eine weitverbreitete Maßnahme, um einfach gestrickte DDoЅ-Attacken auf die jeweilige Infrastruktur zu verhindern.

Kein verschlüsselter SMTP-Verkehr

Eine schnelle und ebenfalls nur oberflächliche Analyse der Ausgangsmailserver des EU-Parlaments ergab ebenfalls wenig Beruhigendes. Ganz offensichtlich wird von diesen Rechnern kein verschlüsselter SMTP-Verkehr unterstützt ("STARTTLS"). Auch die Abrufe der Parlamentarier ihrer Mailboxen des EU-Parlaments gehen anscheinend ebenfalls im Klartext über die Leitung.
Wenn also MEP Sophie in't Veld aus den Niederlanden ihre Mailbox sophie.intveld@europarl.europa.eu abruft, dann läuft dieser Verkehr mit Sicherheit ebenfalls über die oben genannte Routerbatterie der British Telecom.
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Vorläufiges Fazit

Tnx & kudos an ioni, atr0x sowie GMK von der quintessenz für die nächtliche Beratertätigkeit.
Doch damit nicht genug. Auch der "Domain Name Service" (DNS) für die gesamte Internetinfrastruktur des EU-Parlaments wird sowohl bei der British Telecom wie auch bei der ebenfalls britischen "Colt" gespiegelt. Damit werden die Techniker dieser Firmen von jeder Veränderung der parlamentarischen Infrastruktur nahe an Echtzeit benachrichtigt.
Das sind nur vorläufige Ergebnisse einer schnellen oberflächlichen Analyse der wichtigsten Parameter des parlamentarischen E-Mail-Systems, die eine Fortsetzung haben wird.

Freitag, 27. September 2013

NSA-Überwachung: “Pro Mensch eine Festplatte” – möchten Sie sich besuchen?

http://netzfrauen.org/2013/08/13/nsa-ueberwachung-pro-mensch-eine-festplatte/

NSA-Überwachung: “Pro Mensch eine Festplatte” – möchten Sie sich besuchen?

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Sollten Sie in den USA einreisen wollen, kein Problem, Sie sind schon bekannt. Noch bevor Sie den Flieger auch nur betreten, kennt man Sie und können sich auf Ihre Einreise vorbereiten. 
Und weil man uns so gern hat, bekommen wir eine eigene Festplatte! Ja richtig jeder von uns!  Eine Speicherkapazität, die für uns unvorstellbar ist. Man kann sich also besuchen, wo?
 Im neuen NSA Datenspeicherzentrum Utah! Die Pläne für das neue NSA Rechenzentrum stammen aus der Bush-Ära, wurden damals aber vom Senat auf Eis gelegt, um jetzt unter Obama wieder hervorgeholt und realisiert zu werden.
Obama, der bei seinem ersten Amtsantritt davon gesprochen hatte, die Rechte der Bürger zu achten und erst in seiner Grundsatzrede betonte,  “ Die USA würden künftig keinen „unbegrenzten globalen Krieg gegen den Terrorismus“ mehr führen, gibt also locker 2 Milliarden US$ für das neue NSA Datenspeicherzentrum aus, obwohl es noch immer keine umfassende Gesundheitsversorgung, ein im Argen liegendes Bildungssystem, ein flaues Wirtschaftswachstum und hohe Arbeitslosenzahlen gibt.
2 Milliarden $ für den Komplex, der 92.000 m² groß sein wird und dessen Hauptaufgaben es sein wird, verschlüsselte Daten aus dem Internet zu knacken. In Bluffdale, das mit seinen über 10.000 Einwohnern eine eher unscheinbare Kleinstadt in Utah, USA ist. Die größte mediale Aufmerksamkeit erlangte der Ort, der Teil von Salt Lake City ist, bisher durch die mormonischen “Apostolischen Vereinten Brüder”. Sie ist mit über 9000 Mitgliedern eine der größten polygamen Sekten der USA und hat ihr Hauptquartier in Bluffdale. Das Utah Rechenzentrum wird von allen NSA-Außenstellen mit Informationen gespeist – von der Satellitenkommunikation, über Telefonleitungen bis hin zum Internet, sowohl aus dem In- als auch Ausland. Dazu gehören private E-Mails, Telefonate und Google-Suchen. Zusätzlich sollen US-Bürger auch noch über ihre alltäglichen, digitalen Spuren verfolgt werden – von der Parkschein-Rechnung bis zum Online-Büchereinkauf. Wenn das Zentrum im September in Betrieb geht, dann werden die Server dort Daten in einer Menge speichern können, die in Zettabytes gemessen wird. Das sind also Milliarden Terabytes. Damit man sich das vorstellen kann: Ein oder zwei Terabyte, das ist so die Größe einer normalen Festplatte, wie wir sie im Computer haben. Die NSA könnte in Utah also – verkürzt gesagt – für jeden Erdbewohner eine eigene Festplatte aufstellen, um seine Daten zu speichern. Allein der Strom dafür wird wohl umgerechnet etwa 30 Millionen Euro kosten. Im Rechenzentrum wird so viel Strom pro Jahr verbraucht wie etwa in einer Stadt von der Größenordnung Salt Lake City.
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Die Anlage dient aber nicht bloß zum Abfangen, Sammeln und Analysieren von Daten. Wie ‚Wired’ von am Projekt beteiligten Mitarbeitern erfahren hat, ist einer der Hauptgründe für den Bau der Anlage das Entschlüsseln von Codes. Damit sind nicht zwangsläufig streng geheime Informationen gemeint, die von Spionen ausländischer Regierungen übertragen werden, sondern auch der alltägliche Datentransfer im Netz – egal ob es nur die https-Seite von Twitter ist, oder ein E-Mail, dass privat verschlüsselt verschickt wurde. Zum Knacken gängiger Verschlüsselungstechniken im Internet, wie etwa dem AES-Standard, muss meistens Brute Force angewandt werden. Dabei probiert ein Computer nacheinander alle Kombinationen durch, um den Schlüssel der Kodierung herauszufinden. Mit einem normalen Rechner übersteigt die Zeit, um eine 256 Bit AES-Verschlüsselung zu knacken, die Lebensspanne eines Menschen um ein vielfaches. Im Utah-Rechenzentrum wird jedoch ein Superechner mit einer Leistung von einem Petaflop (eine Billiarde Operationen pro Sekunde) zum Einsatz kommen. Das allein reicht nicht. Je mehr verschlüsselte Nachrichten einer Quelle gesammelt und analysiert werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Muster zu entdecken, die das Knacken des Codes erleichtern. Das Utah-Rechenzentrum hat eine Fläche von 2300 Quadratmeter für Server vorgesehen, auf denen Daten gesammelt und gespeichert werden. Für die Kühlung der Server gibt es am Gelände eine eigene Wasserpumpanlage, die 6,4 Millionen Liter Wasser pro Tag bewegen kann. Das Lager für das Kühlmaterial hat eine Kapazität von 60.000 Tonnen.
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The NSA data center in Utah will be up and running by the end of September
Ein Notstromaggregat soll das Rechenzentrum bis zu drei Tage versorgen können. Die Sicherung der Anlage, von der Videoüberwachung bis zur Eindringlingserkennung, kostet über 10 Millionen US-Dollar. Das Besucherzentrum, das dafür zuständig ist, dass nur autorisiertes Personal die Anlage betritt, kostet 9,7 Millionen US-Dollar. Wir alle haben in den letzten Tagen, ja Wochen in allen Medien miterlebt, wie sich die Regierungen der europäischen Mitgliedsstaaten zum durch Edward Snowden publik gemachten Überwachungs-Skandal geäußert haben. Von beschwichtigend bis aufgebracht war die ganze Palette von Manöver-Theater täglich präsent. Samt den Diskussionen, ob E. Snowden nun ein Landesverräter oder ein Held sei. Es gab offizielle Beschwerden bzw. Ankündigungen von ‚notwendigen Gesprächen mit den USA’ auch seitens der Mitglieder des europäischen Parlaments. So richtig wohl scheinen sich die Abgeordneten des Europaparlaments in ihren Brüsseler Büros nicht mehr zu fühlen. Die Französin Véronique Mathieu Houillon, eine Christliche Demokratin, gab jetzt eine Pressemitteilung heraus, in der sie darauf aufmerksam machte, dass die neue Telefonanlage des Hauses von der amerikanischen Firma Cisco stamme. „Bevor wir unsere Arbeit aufnehmen, sollten wir uns nicht vielleicht zuerst fragen, was vor unseren Augen geschieht?“, fragte sie. Es müsse geklärt werden, ob Cisco nicht in die Überwachungsprogramme der amerikanischen Regierung verwickelt sei. Mit der Arbeit meinte Mathieu Houillon den Untersuchungsausschuss, den das Parlament vor einer Woche eingesetzt hat. Er soll die Aktivitäten der National Security Agency (NSA) und ihre Auswirkungen auf die Privatsphäre der EU-Bürger sowie die transatlantische Zusammenarbeit untersuchen. Aber eigentlich ist er gar kein richtiger Untersuchungsausschuss. Ein solcher muß ja auch gar keinen Erfolg haben, wie das auch bei „Echelon“ vor zehn Jahren der Fall war. Aber politisch könne man vielleicht ein paar Forderungen erarbeiten, etwa für die Gespräche über ein transatlantisches Datenschutzabkommen. Die kommen unter anderem nicht voran, weil die Amerikaner Europäern nicht die gleichen Datenschutzrechte zugestehen wollen wie ihren eigenen Bürgern. Aber vermutlich hat Amerika auch da andere Prioritäten.http://youtu.be/Elb80xou8Zg?t=10s ©Netzfrau Lisa Natterer weitere Infos: Es geht um UNS! Ja um unsere, um eure Daten! Sorry, wenn wir euch jetzt aufwecken! Pressefreiheit – Im Sumpf der Geheimdienst-Affäre – erschüttert demokratische Grundwerte XKeyscore: Ein NSA-Tool verschafft Zugang “zu fast allem, was ein Nutzer im Internet tut” – Jeder und Jede ist betroffen! Online Orientierungs-Seminar – Wie werden wir überwacht Prism: SAP UND PALANTIR UNTERSTÜTZEN SICHERHEITSBEHÖRDEN