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Mittwoch, 24. April 2013
Atomkraftwerke - Greenpeace: Atomkraftwerke schlecht auf Überschwemmung vorbereitet
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Veröffentlicht am 12.04.13 12:19 Vorlesen
Greenpeace: Atomkraftwerke schlecht auf Überschwemmung vorbereitet
Das Atomkraftwerk im belgischen Doel. Laut einer Untersuchung hat einer der Reaktoren zahlreiche Risse in der Druckhülle.
Foto: AFP
(vb) – Überschwemmungen stellen die größte Gefahr für Atomkraftwerke in unseren Breiten dar. Mit welch rustikalen Mitteln zum Beispiel die Betriebsmannschaft des belgischen Atomkraftwerks Tihange im Ernstfall eingreifen möchte, zeigt eine Greenpeace-Studie. Die Arbeiter wollen bei Hochwasser mit Booten durch die überschwemmten Gebäude fahren.
Die Physikerin Oda Becker hat im Auftrag von Greenpeace Atomkraftwerke im Umkreis von Luxemburg untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Stromkonzerne kaum Lehren aus dem verheerenden Atomunglück von Fukushima gezogen haben.
Notstrom bei Hochwasser?
So zum Beispiel bei den zwei belgischen Atomkraftwerken Doel bei Antwerpen und Tihange bei Lüttich, die beide an Flüssen liegen (Schelde und Maas). "Überflutung ist bei diesen Anlagen das größte Risiko", urteilt Oda Becker. Besonders schlecht ist der Schutz für Tihange. Bei zwei Meter Hochwasser ist geplant, dass die Mannschaften mit Booten über das Kraftwerksgelände und in die Gebäude hinein fahren, um dort Notstrom-Leitungen zu legen.
Die Reaktoren Doel 1 und 2 sollen nach dem Willen der belgischen Regierung zwar 2015 für immer abgeschaltet werden, doch bis dahin werden aus wirtschaftlichen Gründen wohl keine Nachrüstungsarbeiten mehr stattfinden, bedauert die Wissenschaftlerin.
Erst 2025 erdbebensicher
Überschwemmung stellt ebenfalls ein hohes Risiko für das Atomkraftwerk Gravelines in der Normandie dar. Dieses leistungsstärkste Atomkraftwerk der Welt liegt direkt am Ärmelkanal und wäre bei einer Überschwemmung stark gefährdet. "Insgesamt haben die 58 französischen Atomkraftwerke eine Menge Defizite", sagt die Forscherin. In Cattenom ist vor allem der Brandschutz bei einem Erdbeben nicht gewährleistet. Überhaupt sollen die französischen Kraftwerke erst ab 2025 erdbebensicher gemacht werden. "Woher weiß das Erdbeben, dass es bis 2025 warten muss?", fragt Oda Becker scherzhaft.
Greenpeace-Präsident Roger Spautz sieht die Ergebnisse der Studie als "Alarmsignal": "Die Sicherheitsprobleme, die nach Fukushima deutlich zutage getreten sind, wurden nicht beseitigt." Greenpeace fodert deshalb, dass die Atomkraftwerke sukzessive vom Netz genommen werden. Cattenom müsste sofort still gelegt werden, bis die Sicherheitstechnik nachgerüstet ist und eine umfassende Untersuchung abgeschlossen ist.
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